Katzenhilfe Neuwied e.V.

 
 

Esme und ihre Geschwister kämpfen sich ins Leben

Von , letzte Aktualisierung am 12.12.2024 um 23:56 Uhr

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Publisher: Katzenhilfe Neuwied e.V.
Esme und Leo
Esme und Leo - © Copyright: Doris Litz, Bild wurde nachbearbeitet.

Esme und ihre Geschwister Bella, Charlie, Miles und Leo hatten es nicht leicht: Als Flaschenkinder kämpften sie von der Minute ihrer Geburt an ums Überleben. 

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Die Geschichte beginnt mit der Mutter des zauberhaften Quintetts. Minerva teilte das Schicksal vieler junger Katzen: Kaum den Kinderschuhen entwachsen, kamen ihre ersten Babys auf die Welt. Die hat sie, wie von der Natur vorgesehen, geduldig versorgt – eine überaus anspruchsvolle Aufgabe für eine so junge Katze, an deren Ende viele Mütter regelrecht ausgelaugt und am Ende ihrer Kräfte sind. 

So war es auch bei Minerva. Als ihr Nachwuchs drei Monate alt war, sehnte sie sich sichtlich den Zeitpunkt herbei, an dem sie die wilde Horde los sein und selbst mal wieder im Mittelpunkt menschlicher Aufmerksamkeit stehen würde. Doch das Unglück hatte zu diesem Zeitpunkt bereits seinen Lauf genommen. Minerva war während sie ihre Babys säugte erneut gedeckt worden und brachte diesen zweiten Wurf zu Welt, als ihre Erstgeborenen noch an ihren Zitzen nuckelten.

Leo
Leo - © Copyright: Doris Litz, Bild wurde nachbearbeitet.

Für die überforderte Katzenmutter und ihren erneuten Nachwuchs war das eine Katastrophe. Minerva entwickelte sich zur Furie, die ihre unerwünschten neuen Kinder regelrecht zu hassen schien. Zugleich machten die älteren Babys den Neuzugängen den Platz an der Milchbar streitig, so dass die Kleineren zu verhungern drohten.

Zum Glück schritten an diesem Punkt die Behörden ein und beschlagnahmten die Katzenmutter und ihre neugeborenen Babys. Entgegen aller Hoffnung war Minerva trotzdem nicht bereit, ihrer Mutterrolle ein zweites Mal innerhalb kürzester Zeit gerecht zu werden. Also musste Pflegemama Bea diese Aufgabe übernehmen und das Überleben der Winzlinge mit Ersatznahrung, Fläschchen und Wärmelampe sichern.

Miles
Miles - © Copyright: Doris Litz, Bild wurde nachbearbeitet.

Dass in solchen Fällen alle Tiere überleben, ist eher die Ausnahme als die Regel. Doch Bea schaffte es, dem Quintett über die kritische Zeit zu helfen. Allerdings stellte sich heraus, dass nicht alle Tiere den schwierigen Lebensstart, der ja bereits im Mutterleib begonnen hatte, völlig unbeschadet überstanden hatte. 

Die kleine Esme leidet an Ataxie, was beutet, dass das Gehirn ihren kleinen Körper nicht richtig steuern kann. So „wackelt“ sie durch ihr Leben und muss sich mit allem doppelt und dreifach so viel Mühe geben wie ihre Geschwister. Aber die langhaarige kleine Tigerin ist trotz ihrer Zartheit eine Kämpferin, die niemals aufgibt, egal wie viele Anläufe sie nehmen muss, um den kleinen Kratzbaum zu entern. Auch ihre „Geschäfte“ erledigt sie vorschriftsmäßig in die dafür vorgesehene Katzentoilette, deren Rand allerdings nicht zu hoch sein darf. 

Charlie
Charlie - © Copyright: Doris Litz, Bild wurde nachbearbeitet.

Übrigens können Ataxie-Katzen genauso alt werden wie alle anderen Artgenossen. Zwar ist zusätzlich Esmes Sehfähigkeit eingeschränkt, aber auch diese Behinderung beeinträchtigt sie erstaunlich wenig, so dass wir davon ausgehen, dass sie von einigen Vorsichtsmaßnahme abgesehenn, die ihrer Behinderung geschuldet sind, ein ganz normales Katzenleben führen kann. So ist echter Freigang für Esme natürlich ausgeschlossen, über einen gesicherten Balkon würde sie sich sehr freuen.

Und auf jeden Fall braucht die kleine Esme, die zwar unglaublich gern schmust, Fremden gegenüber aber ein wenig schüchtern ist, mindestens eine weitere Katze, mit der sie ihr Leben teilen kann. Sie wäre zum Beispiel eine wundervolle kleine Gefährtin für eine sanfte, rücksichtsvolle, ebenfalls behinderte vorhandene Katze, würde sich aber auch freuen, wenn sie eins oder zwei ihrer Geschwister mitbringen dürfte.

Esme und ihre Geschwister
Esme und ihre Geschwister - © Copyright: Privat, Bild wurde nachbearbeitet.

Dafür kämen vor allem die ruhigeren beiden des Wurfs infrage: Der langhaarige rot-getigerte Leo und die zierliche Schildpatt-Katze Bella sind beide eher zurückhaltend, aber überaus verschmust, wenn sie ihre Menschen kennen. Und untereinander lieben sich sowieso alle Kätzchen des Wurfs – immerhin haben sie gemeinsam eine riesige Hürde bewältigt.

Miles und Charlie sind – typisch Jungs – etwas wilder und sollten, wenn sie alt genug sind, gefahrlosen Auslauf genießen können, damit sie sich im Haus nicht langweilen und Unfug anstellen. Das Risiko besteht vor allem bei dem forschen (und frechen!) rot-weiß-getigerten Miles, der deutlich mutiger, aber auch respektloser ist als seine Geschwister und schon heute klare Regeln braucht.  

Charlie
Charlie - © Copyright: Privat, Bild wurde nachbearbeitet.

Der weiß-getigerte Charlie ist zumindest anfangs etwas schüchterner als sein dominanter Bruder, taut aber ziemlich schnell auf und orientiert sich dann beim Spielen und Toben an seinem geliebten Bruder und Vorbild. Wie sehr die Rabauken sich mögen, zeigt sich, wenn sie müde sind und ein Päuschen einlegen müssen: Dann liegen sie eng aneinander gekuschelt in ihrem Körbchen und lecken sich gegenseitig die Ohren ab. 

Mit Menschen schmusen Miles und Charlie überaus gern, wenn sie ihre Leute erst einmal kennengelernt haben, was bei Miles meist ein wenig schneller geht als bei Charlie. Um ihnen den Umzug ins fremde Zuhause zu erleichtern, wollen wir die beiden Jungs gemeinsam vermitteln.

Wer sich für die munteren kleinen Überlebenskünstler interessiert, sollte unbedingt einen Termin ausmachen, denn sie leben derzeit nicht in unserer Hauptstelle, sondern bei ihrer Pflegemama Bea. 

Weitere Informationen: 0157 – 52 68 76 61.

Esme
Esme - © Copyright: Doris Litz, Bild wurde nachbearbeitet.

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