Georg und Happy sind zwei bildschöne, fünf Jahre alte Bengal-Kater, die ihr ganzes bisheriges Leben miteinander verbrachten, nun aber getrennt voneinander nach neuen Menschen suchen – die durchaus unterschiedliche Eigenschaften mitbringen müssen.
Ihr Zuhause verloren die beiden sehr schlanken und sehr langbeinigen Jungs mit dem seidigen „Leopardenfell“ einerseits, weil sich die Lebensumstände ihres Menschen so sehr änderten, dass sie nicht mehr gut versorgt werden konnten. Andererseits zeichnete sich aber auch schon seit Längerem ab, dass die Kater nicht mehr wirklich gut miteinander zurechtkamen. Ihre Konflikte verschärften sich dadurch, dass in ihrem früheren Leben kein Freigang möglich war.
Damit bestätigt sich einmal mehr eine Erfahrung, die wir schon viel zu häufig machen mussten, denn die bildschönen, exotischen Bengalen sind die Rassekatzen, die in den letzten Jahren mit weitem Abstand am häufigsten bei uns abgegeben wurden. Die Gründe ähneln sich auffällig: Reine Wohnungskatzen haben trotz intensivster Bemühungen ihrer Besitzer, sie durch Spiel und Aufmerksamkeit auszulasten, einen starken Drang nach draußen. Und dort wo mehr als eine Katze lebt – egal, ob die anderen Tiere auch Bengalen sind oder nicht -, kommt es nach mehr oder weniger langer Zeit der Eintracht zu massiven Revierkämpfen. Das zehrt an den Neven aller beteiligten Zwei- und Vierbeiner – vor allem, weil Bengalen auf Unzufriedenheit häufig mit Unsauberkeit reagieren. Am Ende bleibt dann häufig nur die Trennung.
Zu erklären ist das teilweise extreme Verhalten der ansonsten meist sehr umgänglichen und liebenswerten Katzen vermutlich damit, dass es sich bei Bengalkatzen um eine sehr junge „Rasse“ handelt, die aus einer Kreuzung von „alten“ Rassekatzen und einer kleinen Raubkatze hervorgegangen ist, die ihr Leben in den Regenwäldern Asiens verbringt. Dieses „wilde Erbe“ schlägt naturgemäß in unterschiedlicher Ausprägung durch und bringt neben völlig unkomplizierten Exemplaren eben auch solche Tiere hervor, die ihre Menschen vor große Herausforderungen stellen – vor allem, wenn sie ihre Katze in erster Linie wegen ihres wundervollen Aussehens anschafften und nicht auf die Probleme eingestellt sind, die sich gerade bei diesen Tieren ergeben können.
Für den selbstbewussten, etwas dunkleren Georg und den schüchternen gold-schimmernden Happy suchen wir deshalb nach Menschen, die sich der Besonderheiten von Bengalkatzen bewusst sind. Denn auf keinen Fall sollen die sensiblen Burschen noch einmal um den Verlust des ihnen vertrauten Lebens trauern müssen.
In Happys neuer Familie sollte es sehr ruhig zugehen, denn er ist eher unsicher und lässt sich leicht aus der Bahn werfen. Obwohl er Menschen grundsätzlich liebt, ist er bei Fremden vorsichtig und bevorzugt eine sanfte Ansprache. Zwar wird er seine Scheu bei rücksichtsvollen Menschen ohne Zweifel schnell verlieren, aber bis dahin sollte man ihn mit Samthandschuhen anfassen und ihn bestimmen lassen, in welchem Tempo er Nähe zulassen will und sich öffnet.
Georg ist hingegen trotz seiner ebenfalls zarten Statur mental deutlich stabiler. Zwar hat auch ihn der Verlust seiner vertrauten Umgebung beeindruckt, doch er hat sich viel schneller an seine neue Situation gewöhnt als Happy. Er öffnet sich auch schneller und fordert, wenn es sein muss, lautstark Aufmerksamkeit ein. Eine Familie, in der ihm ein bisschen Action geboten wird, würde ihm sicher gefallen. Auch rücksichtsvolle Kinder wären für ihn kein Problem, wenn er einen unantastbaren Rückzugsort hat, an dem er vor allen unerwünschten Zudringlichkeiten sicher ist.
Trotz ihrer unterschiedlichen Charaktere sind beide Kater überaus sensibel - im Dschungel hängt davon schließlich das eigene Überleben ab - und entsprechend anspruchsvoll. Ihre Menschen müssen sie deshalb gut „lesen“ können. Andere Katzen dürfen nicht im neuen Zuhause leben, sicherer Freilauf ist Pflicht.
Wer sich darauf einlassen kann, wird reichlich belohnt. Denn die Sensibelchen Georg und Happy sind auch äußerst sanft, liebevoll und aufmerksam. Echte Traumkater eben – und das nicht nur äußerlich.
Weitere Informationen: 0157 – 52 68 76 61.