Katzenhilfe Neuwied e.V.

 
 

Der schöne Onyx sucht sehr katzenerfahrene Menschen

Von , letzte Aktualisierung am 03.11.2024 um 18:13 Uhr

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Publisher: Katzenhilfe Neuwied e.V.
Onyx
Onyx - © Copyright: Doris Litz, Bild wurde nachbearbeitet.

Das Erste, was an Onyx auffällt, ist seine Schönheit: Der schlanke junge Kater mit dem anthrazitfarbenen Fell und den smaragdgrünen Augen ist eine Russisch Blau-Katze wie aus dem Bilderbuch. Ein Schmusejunge ist Onyx allerdings nicht, was zweifellos seinem harten Schicksal geschuldet ist. Denn einen großen Teil seines Lebens musste Onyx sich ohne menschliche Unterstützung durchschlagen – und hat dabei offenbar nicht die besten Erfahrungen mit Zweibeinern gemacht.

Onyx
Onyx - © Copyright: Doris Litz, Bild wurde nachbearbeitet.

Wie Onyx zu uns kam? Nun, er war eines Tages einfach da. Genauer gesagt hatte ihn jemand vor der Tür unserer Hauptpflegestelle abgesetzt, wo gerade ein Gehege-Wagen auf seinen nächsten Einsatz wartete. Zwar sind wir in dieser Hinsicht (leider) viel gewohnt, dennoch war auf den ersten Blick klar, wie ungewöhnlich diese „Abgabe“ war, denn Onyx gehört zu einer seltenen Rasse, die nicht gerade häufig im Tierschutz landet. 

Andererseits merkten wir auch schnell, dass mit dem hübschen Kater nicht gut Kirschenessen war. Nun ist es zwar nicht ungewöhnlich, dass selbstbewusste Tiere ziemlich unwirsch auf die Einlieferung in ein Tierheim reagieren – besonders wenn sie bei mäßig-angenehmer Witterung mehr oder weniger lange vor der Tür ausharren müssen. Bei Onyx war die schlechte Laune aber nicht nur beeindruckend stark ausgeprägt, sondern auch außergewöhnlich anhaltend. Beinahe hätte man glauben können, er sei ein „echter“ Wildling und habe sein ganzes bisheriges Leben ohne Kontakt zu Menschen verbracht. 

Onyx
Onyx - © Copyright: Doris Litz, Bild wurde nachbearbeitet.

Mittlerweile konnten wir jedoch in Erfahrung bringen, dass Onyx durchaus einmal ein Zuhause hatte, angesichts mangelnder Zuwendung aber offenbar verwilderte und lange Zeit in einer „wilden Kolonie“ mit Artgenossen überlebte. Denn um es deutlich zu sagen: Selbstverständlich ist es nicht, dass Tiere wie Onyx, der noch sehr jung gewesen sein muss, als er seine Menschen „verlor“, in freier Wildbahn überleben.

Also wollen wir dem hübschen Onyx nicht übelnehmen, dass er stinksauer auf alle Menschen reagierte, er hatte ja offensichtlich allen Grund dazu. Immerhin führten Zeit und seine Kastration zu einer gewissen Beruhigung seines Gemüts. Den Anschluss an Menschen sucht er jedoch nur zögerlich, und bei der Auswahl der von ihm Begünstigten ist er durchaus wählerisch – und nachtragend! Wer ihn mal geärgert hat, scheint kaum Chancen zu haben, wieder in seiner Gunst aufzusteigen. 

Onyx
Onyx - © Copyright: Doris Litz, Bild wurde nachbearbeitet.

Aber es gibt mittlerweile Menschen, von denen er sich – mit aller gebotenen Vorsicht – streicheln lässt. Nach welchen Kriterien er diese Zweibeiner auswählt, ist nicht endgültig geklärt, aber wer Ruhe ausstrahlt und darauf warten kann, dass er den ersten Schritt tut, hat eindeutig bessere Karten.  
Artgenossen gegenüber ist Onyx weitgehend entspannt, wobei wir keine Garantier dafür abgeben können, dass dies für alle Exemplare gilt. Häufig spielt ja auch unter Tieren Sympathie eine wichtige Rolle. Die putzmunteren Welpen, mit denen er sein Zimmer teilt, mag er aber offenbar richtig gern. Und auch Mayas Rumgezicke überhört er kommentarlos. Eine freundliche vorhandene Katze im neuen Zuhause könnten wir uns deshalb gut vorstellen, wobei seine Toleranz nicht auf eine zu große Probe gestellt werden sollte.

Seine neuen Menschen müssen sehr geduldig sein und Onyx gut „lesen“ können. In jedem Fall suchen wir für ihn echte Katzenkenner, die am besten sogar Erfahrung im Zusammenleben mit Wildlingen gesammelt haben. Auf jeden Fall sollten Sie sich mit „schwierigen“ Katzen auskennen. Übrigens ist eine gewisse Reserviertheit bei Russisch Blau-Katzen durchaus rassetypisch. Die Bereitschaft, im Zweifelsfall zuzuschlagen, ist es nicht.

Onyx
Onyx - © Copyright: Doris Litz, Bild wurde nachbearbeitet.

Am besten klappt der Beziehungsaufbau, wenn man ihm die Entscheidung überlässt, wie viel Nähe er zu wem zulassen will. Bedrängt werden will Onyx auf keinen Fall – und seine Art, das zu zeigen, könnte überaus schmerzhaft ausfallen. Kinder sollten deshalb keinesfalls im neuen Zuhause leben und auch nicht regelmäßig zu Besuch kommen. In jedem Fall braucht Onyx nach einer Eingewöhnungszeit sicheren Freilauf.

Eine Bitte zum Schluss: Lesen sie bitte aufmerksam, welche Kriterien Onyx` neues Zuhause und seine Menschen erfüllen müssen. Wir wissen, dass so außergewöhnliche Tiere wie der Russisch-Blau-Kater viele Menschen ansprechen, die in ihrer Begeisterung großzügig über die eine oder andere von uns geforderte Bedingung hinwegsehen. Wir sind jedoch nicht bereit, Kompromisse einzugehen, die zu Onyx` Lasten gehen würden. Sein neues Zuhause soll das Beste sein, das wir für ihn finden können. Denn letztlich hängt es von unserer Wahl ab, ob der schöne Kater je wieder tiefes Vertrauen zu seinen Menschen fassen kann.    

Weitere Informationen: 0170 – 90 22 472.

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