Sie lieben Katzen? Leben schon länger mit diesen wundervollen Geschöpfen zusammen oder wollten schon immer Ihr Leben mit ihnen teilen?
![Wichtiger als die Fellfarbe ist der Charakter einer Katze Wichtiger als die Fellfarbe ist der Charakter einer Katze](https://www.katzenhilfeneuwied.de/neu/medien/images/artikelimages/2025/01/thumbs/mali6.jpg)
Dann haben Sie womöglich, sei es aus Erfahrung oder einfach „aus dem Bauch heraus“, eine klare Vorstellung davon, wie Ihr vierbeiniger Gefährte aussehen soll. Das ist gut – und vielleicht klappt es ja auch mit dem roten Tigerkater oder der rabenschwarzen Schönheit. Kann aber auch sein, dass es zwischen Ihnen und dem Objekt Ihrer Begierde nicht richtig funktioniert und zumindest einer von Ihnen weniger glücklich mit der Beziehung ist.
Das wäre dann die typische Ausgangssituation für eine Trennung, bei der einer der beiden Beteiligten früher oder später bei uns landet. So sehr wir Katzen lieben, wäre es uns doch unendlich viel lieber, wenn sie nicht bei uns Asyl suchen müssten. Vor allem nicht deshalb, weil die Katze-Mensch-Beziehung von vornherein zum Scheitern verurteilt war. Deshalb möchten wir Ihnen einige Denkanstöße geben, die vor der Wahl der richtigen Katze überlegt sein sollten.
![Langhaarkatzen sind schön und brauchen viel Pflege Langhaarkatzen sind schön und brauchen viel Pflege](https://www.katzenhilfeneuwied.de/neu/medien/images/artikelimages/2025/01/thumbs/clyde6.jpg)
Die gute Nachricht ist: Es gibt sie (fast) immer – die Katze, die genau zu Ihnen und Ihren Lebensumständen passt. Fangen wir mit Letzterem an, den Lebensumständen. Denn natürlich kommt es nicht allein darauf an, dass zwischen Ihnen und ihrer Katze völlige Harmonie herrscht – zumindest dann nicht, wenn sie eine Familie und Nachbarn haben.
Denn es macht natürlich einen Unterschied, ob Sie allein in einer verkehrsberuhigten Gegend in einem Haus mit großem Garten leben oder ob Sie drei (kleine) Kinder und einen (menschlichen) Lebenspartner haben, der eigentlich keine Tiere mag, eine Dreizimmerwohnung ohne Freilaufmöglichkeit Ihr Eigen nennen und die restliche Hausgemeinschaft regelmäßig gegen Haustiere Sturm läuft.
In der Realität werden sich Ihre persönlichen Verhältnisse wahrscheinlich irgendwo zwischen diesen Extremen abspielen. Wichtig ist der Grundgedanke: Falls Sie nicht allein im Katzenparadies leben (siehe Beispiel eins), müssen nicht nur Sie mit dem neuen Familienmitglied klarkommen, sondern alle sollen sich wohlfühlen – ganz besonders die Katze! Denn Katzen, die sich nicht wohlfühlen, reagieren immer auf Dauerstress. Die Bandbreite reicht vom Auszug in eine selbstgewählte neue Familie bei Freigängern bis zu Aggressivität, Unsauberkeit und Krankheit bei Tieren, die der unerträglichen Situation nicht entfliehen können, weil sie nur im Haus leben.
![Eine Katze sollte zu ihren Menschen und deren Lebensumständen passen. Eine Katze sollte zu ihren Menschen und deren Lebensumständen passen.](https://www.katzenhilfeneuwied.de/neu/medien/images/artikelimages/2025/01/thumbs/05princess5.jpg)
Deshalb sollte zunächst in der Familie Einigkeit herrschen, dass tatsächlich alle eine Katze haben wollen. Anschließend sollten Sie sich genau überlegen, was Sie diesem Tier bieten können und wo Ihre Grenzen liegen. Ist Freigang nicht möglich und alle Menschen sind viel unterwegs, wäre eine einzelne junge Katze sicher keine sinnvolle Wahl, denn diese Tiere haben in der Regel enorm viel Energie und kommen bei Langeweile auf Ideen, die uns Menschen meist nicht behagen. Zwei junge Katzen langweilen sich weniger, machen aber doppelt so viel Unfug.
Ein weiteres Risiko bei sehr jungen Tieren ist, dass sich ihr individueller Charakter schwer voraussagen lässt. Am Anfang sind sie (fast) alle putzmunter und verfügen über schier endlose Energie. Doch wenn sie ein bisschen älter sind, unterscheiden sie sich in ihren Vorlieben und in ihrer Dominanz zum Teil erheblich. Wer sich also für Babys entscheidet, kauft in gewisser Weise „die Katze im Sack“!
Das kann später in zwei Fällen zu ernsthaften Schwierigkeiten führen: Wurden die Tiere für reine Wohnungshaltung angeschafft, kann sich relativ schnell herausstellen, dass man eine oder zwei jener aufgeweckten Katzen erwischt hat, deren Entdeckerfreude und Energielevel über die Babyzeit hinaus anhält. Irgendwann merken dann auch die Besitzer, dass sie ihren Tieren in der derzeitigen Haltungsform nicht gerecht werden können. Oft bleibt nur die Trennung, die in aller Regel für alle Beteiligten sehr schmerzhaft ist.
Eine zweite Variante, mit der wir häufiger konfrontiert werden, ist die Entwicklung von Dominanz und Eifersucht bei Katzenpaaren, die in ihrer frühen Jugend prächtig miteinander klarkamen, sich nun aber nur noch fetzen. Besonders tragisch ist dies dann, wenn eines der Tiere deutlich unterlegen ist und sich gegen den selbstbewussteren Partner nicht wehren kann. Da dieser Kleinkrieg normalerweise eher schlimmer statt besser wird, müssen die Streithähne auch hier früher oder später getrennt werden, was für die beteiligten Menschen den Abschied von einem der beiden bedeutet. Tränen und schlechtes Gewissen inklusive.
![... und besitzen eine schier unerschöpfliche Energie. ... und besitzen eine schier unerschöpfliche Energie.](https://www.katzenhilfeneuwied.de/neu/medien/images/artikelimages/2025/01/thumbs/mnch-babys23.jpg)
Die tröstliche Nachricht ist: Die Probleme lösen sich auch für das Tier, von dem man sich getrennt hat, relativ schnell, wenn es in einer neuen Familie angekommen ist, in der die Ausgangslage günstiger ist.
Alles in allem spricht also viel dafür, sich eher für ein Tier zu entscheiden, das etwas älter ist und seinen Charakter deutlicher offenbart – es sei denn, man ist tatsächlich bereit, mit allem zu leben, was das kleine Wesen im Laufe seiner individuellen Entwicklung so auspackt und was nicht durch eine sanfte Erziehung in die richtigen Bahnen gelenkt werden kann.
Aber auch hier ist natürlich wichtig, dass Katze und Mensch tatsächlich zusammenpassen. Menschen etwa, die intaktes Mobiliar und Ruhe schätzen, sind mit einer ebenso ruhigen und gemütlichen Katze zweifellos besser dran als mit einem hyperaktiven Energiebündel. Aktive Leute mit einem turbulenten Haushalt werden sich nur schwer mit einem schüchternen oder gar ängstlichen Kätzchen anfreunden können – umgekehrt ist es sogar noch schwieriger. Bei anderen wecken gerade die traurigen Tiere, die ein schweres Schicksal hinter sich haben, den Beschützerinstinkt. Und wer Herausforderungen liebt, empfindsam und sehr geduldig ist, der liebt es womöglich, das Herz eines misstrauischen Wildlings für sich zu erobern – egal, wie lange es dauert.
![Schon nach wenigen Monaten offenbaren Katzen ihr individuelles Wesen. Schon nach wenigen Monaten offenbaren Katzen ihr individuelles Wesen.](https://www.katzenhilfeneuwied.de/neu/medien/images/artikelimages/2025/01/thumbs/gnther2.jpg)
Die Frage ist also: Wie stellen Sie sich das Leben mit Ihrer Katze vor? Was bringen Sie in diese Beziehung ein – und welche Katze weiß genau das zu schätzen? Vielleicht stimmen Sie mit uns überein, dass diese Passgenauigkeit um einiges wichtiger ist als Fell- und Augenfarbe es sind. Wie bei allen Beziehungen stellt man auch im Leben mit einer Katze irgendwann fest, dass es vor allem darauf ankommt, ob einem der „Partner“ das wundervolle Gefühl vermittelt, geliebt und verstanden zu werden.
Wenn Sie also immer schon einen rotgetigerten Kater mit Bernsteinaugen haben wollten, stellen wir Ihnen gern solche Exemplare vor. Vielleicht haben Sie Glück und finden so tatsächlich Ihren Traumprinzen. Aber wir freuen uns wie die Schneekönige, wenn Sie stattdessen mit einem sanften schwarzen Katzenmädchen nach Hause gehen, in das sie sich bei ihrem Besuch unsterblich verliebt haben, weil es genau so ist, wie Sie sich ihre Traumkatze immer gewünscht haben – nur dass sie eben anders aussieht als sie dachten.